Die Krankenhäuser sind auf jeden Fall anders als in Österreich. Zum Beispiel nimmt man sein eigenes Geschirr mit, in manchen Krankenhäusern müssen die Verwandten auch Essen ins Krankenhaus bringen. Medikamente muss man selbst in der Apotheke kaufen. Im Krankenhaus habe ich erlebt, dass ich in einem zweisprachigen Land lebe. Eine Mutter im Zimmer (Kinderstation, mit 4 Kindern, 2 Müttern und 1 Großmutter im Zimmer mit 4 Betten) konnte nur Russisch, genauso wie das Kind, sie hat immer wieder versucht, sich mit mir zu unterhalten, aber ich habe es einfach nicht verstanden. Ich und das Mädchen, das ich begleitet habe, sie heißt Vica, waren ein tolles Team. Sie hat den Krankenschwestern nicht immer genau zugehört hat, weil sie noch ein Kind war, und ich habe sie nicht verstanden, weil ich die Sprache nicht gut kann. Aber die Krankenschwestern waren auf jeden Fall immer sehr freundlich, auch wenn sie meine Fragen nicht immer beantworten konnten.
Es war auf jeden Fall eine schöne Erfahrung, sich mal nur um 1 Kind zu kümmern und nicht versuchen, sich um 18 gleichzeitig zu kümmern. Es war aber auch sehr schön, wieder nach Hause, also nach Pirita, zurückzukommen, wo sich die Kinder auch auf mich gefreut haben.
Meine zwei letzten freien Tage waren sehr ruhig und chillig, ich habe fast nix gemacht außer Haare gefärbt, Filme geschaut, spazieren... die waren sehr erholsam und genau das richtige nach einer anstrengenden Woche.
Am Dienstag habe ich Schuldienst gehabt, das heißt ich war bei der Schule, und habe Kinder in die Klassen gescheucht, die nicht in die Schule gehen wollen. Im CoC gibt es einige Kinder, die regelmäßig die Schule schwänzen, was ich eigentlich nachvollziehen kann, weil die Art wie sie unterrichten ziemlich altmodisch ist, also sie müssen zum Beispiel häufig Gedichte auswendig lernen, verstehen aber selten, um was es geht. Am Dienstag wurden Gotti und ich auch in die Klassen geholt von einer Lehrerin, die meinte, sie weiß nicht was sie mit dem Kind tun soll, es tut nichts und wir sollen irgendetwas unternehmen. Und eine andere Lehrerin wollte, dass wir die Sachen von einem Kind abholen und es nach Hause begleiten, weil es nichts tut und nur den Unterricht stört (es hat schon einen Extratisch).
Also die Lehrer sind nicht unbedingt glücklich, dass wir ihnen die Schulschwänzer in die Klasse schicken... :D
Das ist Vica, im Spitalszimmer, das dahinter, ist kein Spiegel sondern ein Fenster, durch das man
die anderen Spitalszimmer sieht
das ist das Zimmer, in dem Vica geschlafen hat, mit den Decken, die man teilweise von zu Hause mitnimmt
das sind die Toiletten im Krankenhaus, wo es kein Klopapier und keine Seife gibt
Johanna im Baum, beim Spazierengehen am Nistru :)