Nach meinem Urlaub zu Hause in
Österreich Mitte Mai bin ich direkt zurückgekommen in die Vorbereitung für ein
großes Fest bei der Schule. Es beehrte uns nämlich der Hauptsponsor Concordia
Moldaus mit seinem Besuch inklusive vielen anderen Leuten. Die Vorbereitungen
waren für uns Volontäre sehr geprägt von putzen, irgendwelche Sachen gestalten
(wie zum Beispiel Willkommenskärtchen, die dann gar nicht verwendet worden
sind; ein Plan für die Schule,…) und Hilfsdienste für die sonst niemand Zeit
hat (z.B: Bücher für die guten Schüler einpacken, Papier schneiden, Kostüme
bügeln)
„Ultimul
sunet“
Am Freitag, dem 30. Mai, war der
letzte Schultag für unsere Kinder. Fast alle aus dem Büro sind mit in die
Schule gegangen, wo dann verschiedene Leute Reden gehalten haben, die
Absolventen der 9. Klasse (9. Schulstufe) verabschiedet worden sind (obwohl sie
ihre Examen erst diese Woche haben), die Bücher für die guten Schüler verteilt
worden sind. Der Höhepunkt war der „ultumul sunet“ (das letzte Läuten), wo zwei
9.-Klässler und ein Erstklässler gemeinsam über den Platz gegangen sind und das
letzte Mal für dieses Schuljahr geläutet haben.
Die Absolventen vor der Schule beim "Ultimul Sunet"
Școală
muzicală
3 unserer Kinder besuchen
zurzeit einen Vorbereitungskurs für die Aufnahmeprüfung bei einem
Musikgymnasium. Sie müssen, um in die Klasse aufgenommen zu werden, in die sie
gehen wollen, den musikalischen Stoff aufholen. Meine Aufgabe ist es, mit ihnen
zu Hause zu üben für die Stunden. Am Samstag, den 31. Mai haben sie den ersten
Teil der Aufnahmeprüfung gehabt. Ich bin mit ihnen am Freitag schon nach
Chişinău ins Casa Concordia gefahren. Dort haben wir noch ein bisschen geübt
und sind dann am Samstag Richtung Musikschule aufgebrochen, wo sie dann alle 3
ziemlich nervös geworden sind (wobei die Jüngste wahrscheinlich am wenigsten).
Der zweite Teil der Aufnahmeprüfung wird dann im August sein, bis wohin noch
einiges zu tun ist. Es ist nicht immer einfach, „meine“ Musikschulkinder zum Üben
zu überreden, besonders einen 14-jährigen Burschen, der lieber Fußball spielt
als sich mit mir in die Capela zu setzen und dem die Musikschullehrerin
regelmäßig sagt, er solle mehr üben und seine Freunde doch alleine Fußball
spielen lassen, weil aus denen sowieso nichts werde. Wenn sie die zweite
Examenrunde machen, bin ich schon wieder ganz zu Hause in Österreich, aber ich
werde auch dort eine Party feiern, wenn sie (hoffentlich alle 3) aufgenommen
werden.
Schulfest
Am Montag, den 2. Juni, war es
dann so weit: Das Fest, auf das sich alles die letzten Tage zentriert hat, hat
stattgefunden. Das Fest hat bei der Schule stattgefunden und das ganze Dorf war
dazu eingeladen. Es hat wie immer mit ein paar mehr oder weniger interessanten
Reden angefangen. Danach kam der für die Kinder lustigen, für alle Erwachsenen
anstrengende Teil: Das Unterhaltungsprogramm. Es gab 2 Hüpfburgen und 2
Trampolins, Face painting, eine Malstation für die Kleinen, ein Kettenkarussell
und einiges zu essen, was alles beaufsichtigt beziehungsweise verteilt werden
muss. Um ungefähr 3 war das ganze Spektakel dann vorbei, die Gäste sind wieder
abgereist, wir haben Müll gesammelt und das Gelände etwas zusammengeräumt. Im
Großen und Ganzen war es ein gelungenes Fest, was auch dem schönen Wetter zu
verdanken war. Weil es die Tage davor eher geregnet hat oder sehr bewölkt
gewesen ist, haben wir einen Plan B vorbereitet, das heißt den Sportsaal der
Schule dekoriert und die Fenster und Fensterbretter geputzt (ich glaub, sie
sind das letzte Mal vor 2 Jahren geputzt worden). Gott sei Dank haben wir nicht
auf den Plan B zurückgreifen müssen.
Die Vorbereitungen (Fenster putzen im Turnsaal der Schule)
Der von Miriam und Judith gezeichntete "Vergnügungsplan"
Constanţa
Nach dem ganzen Trubel und ohne
freie Tage sind wir Volontäre (minus Nadja, die gerade in Österreich Urlaub
macht) drei Tage nach Constanţa ans Schwarze Meer gefahren. Wir sind mit einem
ziemlichen Luxusbus am Donnerstagabend von Chişinău weggefahren und dann am
Freitag um 8 in der Früh in Constanţa angekommen. Dort haben wir uns dann ein Hotel
gesucht und gefunden, sind durch die nicht besonders schöne Stadt spaziert, und
waren am Strand, der übersät mit Muscheln ist. Am Samstag haben wir dann fast
den ganzen Tag am Strand verbracht. Am Abend haben wir die touristische Seite
Constanţas entdeckt. Es gibt einen schmalen Landstreifen, der zwischen dem
Schwarzen Meer und einem See liegt, wo sich die ganzen Hotels und sehr viele
Geschäfte befinden. Es gibt sogar Pferdekutschen und eine Gondelbahn. Es gibt
aber leider nirgends in ganz Constanţa einen Eiskaffee.
Am Sonntag sind wir einfach
durch die Stadt spaziert (beziehungsweise von einem Café ins nächste gewandert).
Dabei wollten wir uns sogar etwas anschauen, nämlich das Marinemuseum.
Allerdings sind wir von dort wieder rausgeschmissen worden, beziehungsweise
gebeten worden, später wiederzukommen, weil der Boden gerade frisch
aufgewaschen worden ist. Ich habe mich sehr zusammengerissen, nicht im Museum
laut loszulachen, sondern erst dann draußen. Am Abend sind wir dann wieder mit
dem Bus zurück nach Chişinău gefahren, wie beim Hinfahren schon, auch wieder
ein Stück über einen Feldweg, weil die Straße gesperrt war.
Stadtfoto in Constanta mit Judith und Gotti
am Strand
beim Okuno-Spielen im Hotel (Okuno ist eine billige Version von Uno)
eines unserer hunderttausend Selfies :D